Pippi Langstrumpf, alternative Fakten und Realitäten im Projektmanagement

Alternative Fakten: Was die Aufgabe von Beratung ist

Zwei mal drei macht vier,
widewidewitt und drei macht neune,
ich mach mir die Welt,
widewide wie sie mir gefällt.

Dies ist nicht nur ein bekanntes Kinderlied der Astrid Lindgren Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf, sondern auch ein abgeleitetes Verhalten, mit dem wir von NOVEDAS während unserer Arbeit häufig konfrontiert werden. Seit Trump sind wir zudem als bizarre Steigerung für eine verfremdete Realitätswahrnehmung und Darstellung um den Begriff „alternative Fakten“ reicher.

Zwischen den alternativen Fakten und der Pippi Langstrumpf-Realität besteht allerdings ein grundsätzlicher Unterschied: Bei Trump werden die tatsächlichen Fakten ignoriert und eigene falsche Fakten – man könnte sie auch Lügen nennen – gegenübergestellt. In der Pippilotta-Realität werden zwar Fakten als Fakten wahrgenommen aber für das eigene Weltbild und die eigenen Ziele gedeutet.

Obwohl Fakten eigentlich feststellbare Tatsachen sind und mit Blick auf unser Geschäft

  • also ein Termin ein Termin,
  • ein Budget ein Budget und
  • ein Scope ein Scope ist,

gehen die Meinungen der Projekt-Beteiligten und die eigenen Interpretationen im Laufe des Projektes hierzu weit auseinander. Denn wie Friedrich Nietzsche schon sagte: „Es gibt keine Tatsachen, nur Interpretationen.“ Und genau die Mannigfaltigkeit ist in Projekten häufige Realität.

Alternative Fakten: Es gibt keine Tatsachen, nur Interpretationen

Individuelle Hintergründe der einzelnen Personen sind meist der Ursprung unterschiedlicher Erwartungshaltungen bezüglich der Entwicklung eines Projektes. Dabei weisen die Interpretationen insbesondere der Fakten große Diskrepanzen auf, die die eigene Leistung und die eigenen Ziele unterstützen. In einem Software-Entwicklungsprojekt, sind dies in der Regel beim

  • Projektleiter: Einhaltung Termine, Budget und Scope,
  • Entwickler: Programmierbarkeit innerhalb des Vorgehensmodells,
  • Tester: Erzielung einer hoher Ausgangsqualität,
  • Anwender: Umsetzung aller gewünschten funktionalen Anforderungen,
  • Betrieb: Betrieb- und Wartbarkeit,
  • Sicherheit und Datenschutz: Einhaltung der entsprechenden Richtlinien

Diese Ziele sind in der Regel nicht gleich von Anfang an kompatibel und erscheinen in manchen Fällen sogar als polare Gegensätze. Dies führt häufig zu Differenzen zwischen den Parteien. Bildlich dargestellt: Nun liegt es am Projektleiter, dass er zwischen den gegensätzlichen Wahrnehmungen den richtigen Ausgleich schafft, gleichzeitig beide Seiten zufrieden stellt und zur weiteren konstruktiven Mitarbeit motiviert. Dabei sind ehrliche und respektvolle Diskussionen wichtig, um alle Interpretationen verstehen zu können. Als Ergebnis davon, ist es möglich die weitere gemeinsame Vorgehensweise abzuleiten und einvernehmlich festzulegen. Hier ist ein besonderes Augenmerk auf die Vertreter der Anwenderseite zu legen. Eine quasi „Entfremdung“ und somit Desinteresse an der Mitarbeit ist sorgsam zu vermeiden. Eine nicht akzeptierte und am Bedarf vorbei entwickelte Anwendung ist ein Quell der Unproduktivität und ständigen Unmuts. Dementsprechend muss der Projektleiter ein gutes Verständnis für die Realität(en) innerhalb des Unternehmens und der jeweiligen Projektbeteiligten haben.

Auch aus diesem Grund gehören zu unserem Erfolgsrezept kompetente und vor allen Dingen sehr projekterfahrene Mitarbeiter, ausschließlich auf Senior Level, mit dem notwendigen Riecher und Händchen.