Best Practice Projektmanagement – von „ Der Marsianer“ lernen

Als Mark Watney nach dem verheerenden Sandsturm verletzt aus seiner Ohnmacht mit durchlöchertem Schutzanzug erwachte, hatte er wahrlich ein existenzielles Problem:

  • Seine Crew hatte ihn, im Glaube er sei tot, auf dem Mars zurückgelassen und war bereits auf dem Rückweg zur Erde.
  • Alle Kommunikationseinrichtungen auf der Basisstation waren zerstört.
  • Die in der Basisstation zurückgebliebenen Nahrungsvorräte reichten für maximal 400 sol (1 sol = 1 Marstag)
  • Bis zur Ankunft einer neuen Rettungsmission von der Erde würden mindestens vier Jahre vergehen.

Dies ist zusammengefasst die Ausgangssituation in dem Oscar-nominierten Film, „Der Marsianer“ des Regisseurs Ridley Scott.

Mit naturwissenschaftlichem Fachwissen, Wille und Best Practice Projektmanagement entwickelte Mark Watney eine Strategie, mit der er überlebte und letztendlich durch Unterstützung eines hochmotivierten Teams wohlbehalten zur Erde zurückkehren konnte. Der Film ist, bis auf die finale Rettungsaktion, in den technischen und wissenschaftlichen Aspekten größtenteils glaubhaft und zur Ansicht empfohlen.

Welche Erfolgsfaktoren und Erkenntnisse lassen sich nun, mit einem Augenzwickern ohne Anspruch auf Vollständigkeit, auf unsere irdischen Projekte, ob einfache oder komplexe, aber in der Regel nicht lebensbedrohlichen Projekte übertragen:

Projektziel formulieren und nicht aus den Augen verlieren

Der Klassiker: Die Ursache für die meisten in Schräglage geratenen Projekte ist die schleichende Aufweichung der vereinbarten Ziele und des zugehörigen Projektumfangs (Scope) ohne die Rahmenbedingungen anzupassen. Häufig werden Ziele auch schwammig formuliert.

Nachdem Watney seine zwei sol dauernde Panikattacke überwunden hatte, legte er sein Projektziel fest, das er beharrlich und unermüdlich verfolgte:

  1. Leistungsziel: Überleben
  2. Terminziel: bis von der Erde Rettung kommt (siehe oben)
  3. Kostenziel: mit den vorhandenen zurückgelassenen Mitteln

Zugegeben, große Alternativen hatte er nicht.

Projekt in Arbeitspakete herunterbrechen

Ein Erfolgsfaktor ist, eine komplexe Aufgabenstellung in abgeschlossene überschaubare Arbeitspakete zu unterteilen. Diese des Weiteren mit festgelegten Liefergegenständen, Lieferzeiten und Ergebnissen in Abhängigkeit zu setzen.

Watney, vor der schier unlösbaren Aufgabe, erstmal lang genug zu überleben, musste seine vorhandenen Lebensmittelvorräte auf rund vier Jahre strecken. Sein Plan war, dies mit dem Anbau von Kartoffeln in der Basisstation, die er zum Gewächshaus umfunktionierte, zu bewerkstelligen. Er zerlegte die notwendigen Kernaufgaben im Gantt-Chart-Stil in Arbeitspakete:

  • Produziere Saat für den Kartoffelanbau
  • Erzeuge eine ausreichende Wasserversorgung
  • Pflanze und pflege die Kartoffelpflanze
  • Ernte
  • Wiederhole

Ressourcenplanung

Ohne qualifiziertes Team und Ressourcen geht es nicht. Hierzu gehört den zur Umsetzung benötigten Bedarf abzuschätzen und zugesichert bekommen. Übliches Projektmanko ist, dass die tatsächlich benötigten Mitarbeiter z.B. wegen Regelbetriebsaufgaben bzw. anderen Projekten nicht ausreichend zur Verfügung stehen.

Watney hatte für die Umsetzung seines Überlebensplanes erstmal kein Team-, aber ein Ressourcenproblem. Er musste ausreichend Wasser für die Aufzucht der Kartoffel erzeugen. Dies gelang ihm mit der katalytischen Zerlegung von Hydrazin aus der Abschusseinheit und dem vorhandenen Sauerstoff.

Die nächste Ziel „Rückkehr zur Erde“ war nur mit Unterstützung seines Teams bei der NASA möglich. Dieses Ressourcenproblem konnte er lösen, indem er die Kommunikation zur Erde durch Reaktivierung der Sonde Pathfinder aus einer früheren Marsmission herstellen konnte.

Richtige Kommunikation

Anfänglich gelang die Kommunikation nur via Ja/Nein-Sequenzen. Dies war sehr schleppend und führte auch zu Missverständnissen. Ein wesentlicher Schub in der Zusammenarbeit mit seinem Team erfolgte nachdem durch Umstellung auf Hexadezimal Kodierung in ganzen Sätzen kommuniziert werden konnte.

Man sieht: Kommunikation ist einer der kritischen Faktoren, der über Projekterfolg oder -misserfolg entscheiden kann:

Motiviertes Team

Watney blieb, trotz der scheinbaren Aussichtslosigkeit der Lage, auch durch immer neue und härtere Rückschläge, Optimist.

Er räumte nach und nach beharrlich alle Probleme beiseite. Nicht indem er versuchte, alle Probleme gleichzeitig anzugehen, sondern nacheinander. Begonnen mit dem wichtigsten zuerst.

Der Optimismus und die Beharrlichkeit übertrugen sich als positive Energie und Motivation auf sein Team und trugen somit zum Projekterfolg bei.

 

Unser Erfolgsrezept: Pragmatische Konzeptansätze, systemisches Denken und der unbedingte Anspruch, Ergebnisse zu erzielen. Unser Geheimnis: Kompetente und vor allen Dingen erfahrene Mitarbeiter, ausschließlich auf Senior Level, die mehr sind als klassische Berater.